Die wichtige Rolle der Frau

Die Rolle der Frau in der neuen Kultur

Es gab in der Vergangenheit Asketen, die den Männern rieten, vor der Frau zu fliehen, weil sie ein Geschöpf des Teufels sei. Aber wie meint ihr, sollte die göttliche Liebe im Mann erwachen, wenn er solche Vorstellungen von der Frau hat? Er ist ständig kraftlos, angeekelt, angewidert. Warum sollte man nicht lieber denken, hinter dem Äußeren dieser oder jener Frau sei eine Gottheit versteckt, die deren Gestalt angenommen hat oder eine Prinzessin, die sich verkleidet hat?

Als ich nach Griechenland ging, wollte ich den Berg Athos besuchen, die Klöster filmen, mit den Mönchen, die dort lebten, sprechen und obwohl ich die Kunstwerke sehr bewunderte, hinterließ dieser Ort bei mir trotzdem den starken Eindruck von Kummer und Traurigkeit. Denn die Mönche lebten gemäß dieser völlig falschen Auffassungen, nach denen man das weibliche Prinzip verbannen soll. Sie gehen in ihrem Ausschluss des weiblichen Prinzips sogar so weit, dass keine Frau ihren Fuß auf diesen Boden setzen darf und sie nicht einmal eine Ziege halten dürfen, weil das ein weibliches Tier ist. Sagt mir, ob der Herr eine derartige Philosophie erfinden konnte! Und wenn Er es getan hätte, warum hat Er sich überhaupt damit aufgehalten, Frauen zu erschaffen? Die Christenheit sollte wirklich eines Tages bestimmte Auffassungen richtig stellen, denn viele sind schon deren Opfer geworden. Entweder verdrängen die Christen alles und verschaffen den Psychoanalytikern Arbeit oder sie fallen ins andere Extrem und leben ausschweifend. Selbstverständlich liegen sie weder mit dem einen Fall noch mit dem anderen richtig.

Die Leute wissen nicht, was es heißt, in der Schönheit zu leben. Akzeptiert die Art zu leben, die die Lehre euch bringt und ihr werdet immer von Schönheit umgeben sein. Die Menschen waten ununterbrochen in der Hässlichkeit herum. Wie können sie da glücklich sein? Sie sehen einander nur als Ansammlungen von Organen, als Eingeweide, als Fleisch und sonst nichts. Sie sehen die Herrlichkeit dahinter nicht und diese Einstellung zieht unheilvolle Folgen nach sich. Jetzt soll man uns die Schönheit zeigen, denn nur die Schönheit wird uns retten und uns glücklich machen. Wir haben ein uneingeschränktes Bedürfnis nach Schönheit.

Die Frau liebt die Schönheit. Ihr Wunsch nach Schönheit rettet die Menschheit vor der Hässlichkeit.

Die Frauen wollen schön sein. Man wirft es ihnen vor und dennoch ist es kein Verbrechen, im Gegenteil. Wenn sich die Frauen nicht um die Schönheit kümmern würden, dann wären alle kommenden Generationen von einer entsetzlichen Hässlichkeit. Denn es ist die Mutter, die ihren Kindern die Schönheit übermitteln soll. Sie ist es, die sie formt und deshalb muss sie die Schönheit wünschen. Die Kirche hat den Wunsch der Frauen, schön zu sein, oft verdammt. Sie hat nicht verstanden, dass es die Aufgabe der Frau, der Mutter ist, der Menschheit die Schönheit zu bewahren. Die Männer denken nicht an die Schönheit, wenn da nicht die Frauen wären, die daran denken…! Man darf die Frauen also nicht kritisieren, wenn sie schön sein wollen, man sollte ihnen nur erklären, wo sie die wahre Schönheit suchen sollen.

Gäbe es im Universum nicht ein kosmisches Prinzip, die Göttliche Mutter, die daran arbeitet, Harmonie und Vollkommenheit der Formen zu wahren, wären die Menschen von einer abstoßenden Hässlichkeit. Denn aufgrund der Art und Weise wie sie leben, in Unordnung, in Sinnengenüssen, in Wortgefechten, ohne jegliches Ideal sich zu vervollkommnen, können sie nicht schön sein. Die Göttliche Mutter bringt also Opfer, um ihnen zu helfen.

Um die Schönheit eines Menschen zu erfassen, sind drei Punkte zu beachten: die Form, die Emanationen, die durch diese Form hindurch erscheinen und die nicht immer mit ihr übereinstimmen und der Geist, der diese Emanationen hervorbringt.

Man sieht Leute, deren Erscheinung großartig ist. Sie sind schön, wohlgestaltet, aber innerlich erschaffen sie Ungeheuer. Andere hingegen, die bucklig, kümmerlich und verkommen aussehen, sind innerlich wunderbar. Sicher entspricht bei manchen auch die Form dem Inhalt. Man kann also sagen, dass es vier Kategorien gibt: Jene, die äußerlich schön und innerlich hässlich sind. Jene, die äußerlich hässlich und innerlich schön sind. Jene die äußerlich und innerlich hässlich sind und jene, die äußerlich und innerlich schön sind. Ich habe euch schon erklärt, dass der Mangel an Übereinstimmung zwischen Innen und Außen davon kommt, dass sich das Innenleben viel schneller verändert als die äußere Form. Es handelt sich also um mangelnde Übereinstimmung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. An einem einzigen Tag kann der Mensch seine Auffassung, seine Philosophie ändern, während sich seine physische Form nicht von heute auf morgen verändern kann. Die physische Form ist aus einer viel schwieriger zu handhabenden Materie geformt als der Gedanke, während die Materie der Gedanken so feinstofflich und formbar ist, dass man die Möglichkeit hat, damit fast alle Verwandlungen vorzunehmen.

Aber wie die äußere körperliche Erscheinung auch sein mag, es gibt trotzdem etwas, was niemals täuscht und genau enthüllt, wie ein Mensch ist; das sind seine Emanationen, seine Fluida. Wenn ihr die Fähigkeit habt sie wahrzunehmen, dann irrt ihr euch nicht, sei dieses Wesen nun schön oder hässlich. Die Emanationen bringen genau den inneren Zustand zum Ausdruck. Wenn sie finster, wenn sie dissonant, wenn sie ungesund sind, so drücken sie genau die Gedanken und Begierden des Menschen aus. Man kann die göttliche Welt in einem Menschen zwar nicht sehen, aber man kann ihre Emanationen fühlen. Und wenn er wahrhaft Reinheit ausströmt, wenn er Licht ausströmt, so könnt ihr hundertprozentig daraus schließen, dass sein Inhalt gut ist. Manchmal sind diese Emanationen sogar so stark, dass sie trotz ihrer Feinstofflichkeit sichtbar werden. Es gibt zum Beispiel Leute, die äußerst hässlich und missgestaltet sind, aber für einen Moment lang so schön und ausdrucksvoll werden, dass man erstaunt ist. Das sind ihre Emanationen, die einen Moment lang ihre Form verändert haben.

Wenn man über die Form und die Emanationen hinausgehen kann, um den Geist dieses Menschen zu sehen, der im Himmel zu Hause ist, entdeckt man eine noch größere Schönheit. Diese Schönheit kann sich nicht einmal mit Hilfe der Emanationen ausdrücken, denn sie ist etwas so Feinstoffliches, dass es dem physischen Körper nicht möglich ist, ihr Gestalt zu verleihen. Tatsächlich kann sich Schönheit, wahre Schönheit, nicht äußern. Sie ist Leben, ein Leben, das hervorsprudelt, das ausströmt. Ihr habt zum Beispiel einen Diamanten, auf den ein Sonnenstrahl fällt. Ihr seid geblendet von der Schönheit der Farben, die ihr aufleuchten seht. Das ist die wahre Schönheit. Sie ist vergleichbar mit dem Licht der Sonne. Und genau in dem Maße, wie es einem Wesen gelingt, solch eine Schönheit auszuströmen, genauso weit nähert es sich der wahren Schönheit. Wahre Schönheit liegt nicht in den Formen, wahre Schönheit hat nicht einmal eine Form, denn sie befindet sich oben in einer Welt, die nur aus Strömungen, Kräften und Strahlungen besteht. Wenn es einem gelingt, sie zu kontemplieren, gerät man in einen solchen Zustand der Verzückung, dass man fast sterben möchte. Wahre Schönheit zeigt sich nicht so sehr am Köper oder im Gesicht von Männern und Frauen, sie ist oben. Und von Zeit zu Zeit, je nachdem wie weit der Mann und die Frau mit der göttlichen Welt verbunden sind und einige ihrer Strahlen übermitteln können, gelingt es ihnen, ein wenig von dieser Schönheit auszudrücken.

Merkt euch Folgendes: Schönheit befindet sich nicht in der Form, sie findet sich in der Ausstrahlung, in den Emanationen. Deshalb darf man nicht versuchen, sich auf sie zu stürzen, um sie zu packen und sie zu verschlingen, sie ist keine Form, die man greifen kann. Man kann sie nur kontemplieren, von ihr entzückt sein, sie in sich aufnehmen. Der Mann sollte sein Verhalten der Frau gegenüber ändern. Wenn er eine entzückende Frau trifft, sollte er sie bewundernd ansehen, sie als Inspirationsquelle betrachten, als Mittel sich zu erheben, die Gottheit zu erreichen, anstatt sie besitzen und beschmutzen zu wollen. Ich weiß, das ist eine sehr unbekannte Art und Weise, die Dinge zu sehen, dass sie beinahe grotesk erscheint. Die Mehrzahl handelt so, als ob die Schönheit da wäre, um angefasst, in Besitz genommen, beschmutzt, zerrissen zu werden. So wie die Kinder es tun, die die Blätter eines Buches zerreißen, nachdem sie die Bilder angeschaut haben.

Wie man die Liebe der Frauen zu Schmuck und zu Edelsteinen erklären kann.

Warum tragen die Frauen gerne Schmuck? Weil die Frau eine große Eingeweihte ist. Sie kennt viele Dinge. Nur weiß sie nicht, dass sie sie kennt, sie braucht einen Lehrer, der ihr dies offenbart. Sie hat ein instinktives Wissen, das in ihrem Unterbewusstsein oder ihrem Überbewusstsein vergraben liegt, ist sich dessen aber nicht bewusst. Die Frau liebt also Edelsteine, weil sie intuitiv begreift, dass diese Steine außergewöhnliche Kräfte enthalten. Die Erde, die eine Intelligenz, eine Seele und einen Geist besitzt, arbeitet an der rohen Materie und nach mehreren Millionen Jahren hat sie es geschafft, die groben Mineralien mit ihrem Wissen und mit ihrer Geduld reifen zu lassen und sie in Edelsteine und Edelmetalle umzuwandeln. Die Erde ist durch ihren Ätherkörper in ständigem Kontakt, in ständiger Verbindung mit der Sonne. Sie empfängt alle Anweisungen von oben und langsam, geduldig und mit großer Leidenschaft arbeitet sie an der ihr anvertrauten rohen Materie, und es gelingt ihr, geometrische Figuren von vollkommener Schönheit zu erschaffen. Der Erde gelingt es, dieser undurchsichtigen, niederen Materie eine Quintessenz zu entziehen, die sie sublimiert und dann verdichtet. Und so entstehen Goldkörnchen, Rubine, Türkise, Smaragde, Saphire, Diamanten.

Die Erde stellt all diese Schätze in ihren Werkstätten her, weil sie möchte, dass sich die Qualitäten und Tugenden der himmlischen Welt materialisieren. Sie möchte sie widerspiegeln, sie hier unten präsentieren, auf konkrete und greifbare Weise. Und die Frau, die das alles intuitiv weiß, stellt sich deshalb vor, sie besäße die Tugenden und Qualitäten des Himmels, wenn sie sich all diese Schönheiten der Erde aneignet. Sie hat noch nicht begriffen, dass die Edelsteine nur eine äußere Manifestation der himmlischen Reichtümer sind und dass die äußere Seite der Dinge dazu dient, aufgenommen, verwandelt, weiterentwickelt zu werden. Alle diese Symbole, welche die Tugenden, Qualitäten und Eigenschaften des Himmels zusammenfassen, müssen dem Himmel wieder zurückgegeben werden. Diese Tugenden müssen aus den Steinen herauskommen und im Herzen und in der Seele der Frau Einzug halten. Die Steine sind nur materielle Symbole, sie müssen lebendig werden, sich in ihrer Seele in Tugenden verwandeln. Wenn es der Frau gelingt, die Edelsteine in ihrem Inneren zum Leben zu erwecken, dann wird sie zu einer Gottheit.

Die Frau sollte nicht versuchen, sich für die ungerechte und grausame Machtausübung des Mannes zu rächen, sondern ihre eigentliche Rolle als Erneuerin der Menschheit übernehmen.

Jahrhundertelang missbrauchte der Mann seine Macht der Frau gegenüber. Er verhielt sich egoistisch, ungerecht, gewalttätig und grausam. Jetzt jedoch wacht die Frau auf. Aber sie wacht nicht im Licht, im wahren Licht auf, sie wacht auf, um sich zu rächen; das ist auch nicht besser. Die Frau sollte jetzt dem Mann verzeihen. Weil sie die Mutter ist, weil sie mehr Liebe hat als der Mann, weil sie aufgrund ihrer Natur gut, nachsichtig, großzügig und bereit ist, sich aufzuopfern, sollte sie nicht versuchen, sich zu rächen. Die Frau sollte sich jetzt für größere Tugenden öffnen und sich über ihre persönlichen Interessen erheben.

Alle Frauen der Erde sollten sich zusammentun zu einer Aufbauarbeit, einer Arbeit an den Kindern, die sie zur Welt bringen und an den Männern, den Vätern ihrer Kinder. Anstatt die Männer zu verführen und zu sagen: »O ja, ich bin hübsch, ich bin anziehend, daraus werde ich meinen Vorteil ziehen« und auf diese Weise ihre Eitelkeit zu befriedigen, sollten sie sie dazu bringen, an der Erneuerung der Menschheit zu arbeiten.

Diese Erneuerungsarbeit leistet die Mutter während der Schwangerschaft. Das Phänomen der Galvanoplastik gibt Aufschluss über die Art und Weise dieser Arbeit.

Ihr kennt das Phänomen der Galvanoplastik. Man taucht zwei Elektroden in einen Behälter, der mit einer Metallsalzlösung gefüllt ist: Gold, Silber, Kupfer usw. Die Anode ist eine Platte aus dem gleichen Metall wie das Metall des aufgelösten Metallsalzes im Gefäß. Die Kathode ist eine mit Grafit überzogene Form aus Guttapercha und stellt eine Münze, eine Medaille dar. Die beiden Elektroden verbindet man über Drähte mit den zwei Polen einer Batterie. Das Metall setzt sich an der Kathode ab, während die sich auflösende Anode die Flüssigkeit der Lösung regeneriert. Nach und nach erhält die Form einen Überzug aus dem Metall der Lösung und so entsteht eine Medaille, die das gewünschte Aussehen hat.

Das Phänomen der Galvanoplastik findet sich in verschiedenen Bereichen des Lebens wieder, vor allem in der Arbeit der Mutter während der Schwangerschaft.

Auch die schwangere Frau besitzt Elektroden, eine Form, eine Lösung usw. Die Form, das ist der lebendige Same, der vom Vater in den Schoß der Mutter, der Kathode gelegt wurde. Dieser Same ist ein Bild: Manchmal das eines Trinkers, eines Verbrechers oder eines ganz und gar gewöhnlichen Menschen, manchmal das eines Genies, eines Heiligen. Von dem Moment an, wo die Frau schwanger ist, kreist zwischen ihrem Gehirn und dem Samen ein Strom, denn das Gehirn ist mit einer Batterie (den Sternen, Gott) verbunden, deren Ströme sie empfängt und diese Ströme fließen vom Gehirn zum Embryo. Die Lösung, das ist das Blut der Mutter, in das die Anode (das Gehirn) und die Kathode (die Gebärmutter) getaucht sind, denn das Blut badet ebenso alle Organe und alle Zellen. In ihm sind alle Materialien in gelöster Form enthalten: Gold, Silber, Kupfer usw.

Die Anode, der Kopf liefert das Metall, das das Blut erneuert, das heißt die Gedanken. Der vom Vater hinzugegebene Same kann großartig sein, aber wenn die Mutter in ihrem Kopf Gedanken aus Blei (symbolisch gesprochen) hat, darf sie nicht erstaunt sein, wenn ihr Kind in Blei gehüllt zur Welt kommt, d. h. wenn es traurig, schwächlich und oft krank ist.

Nehmt im Gegenteil an, die Mutter, welche die Gesetze der Galvanoplastik kennt, entschließt sich, diese anzuwenden, um auf diese Weise ihr Kind in die Welt zu bringen. Dann setzt sie, sobald sie den Samen in ihrem Schoß (der Kathode) empfangen hat, in ihren Kopf (die Anode) eine kleine Goldplatte, das heißt das erhabenste Ideal, die erhabensten Gedanken. Der Kreislauf beginnt und das Blut, das den Körper durchfließt, bringt dem Samen dieses hochwertige Metall. Das Kind wächst heran, eingehüllt in diese goldenen Kleider und wenn es geboren wird, ist es kräftig, schön, edel und fähig, Schwierigkeiten, Krankheiten und alle schädlichen Einflüsse zu besiegen.

Die Mütter glauben gewöhnlich es spiele keine Rolle welche Gedanken sie während der Schwangerschaft hätten, es habe keinerlei Einfluss auf das Kind, das sie gerade tragen. Erst wenn es geboren ist, beginnen sie, sich um es zu kümmern, geben sie ihm Erzieher, Lehrer usw. – Nein, wenn das Kind einmal geboren ist, dann ist es schon zu spät, es ist schon alles festgelegt. Kein Pädagoge, kein Lehrer kann das Kind verwandeln, wenn die Elemente, mit denen das Kind im Schoß der Mutter geformt wurde, von niederer Qualität waren. Die Beschaffenheit dieser Elemente bleibt in etwa so wie sie ist. Wenn sie matt ist wie Blei, könnt ihr lange etwas abschneiden, damit sie glänzend wird wie Silber, sie wird wieder matt. Das heißt, das Kind wird ständig in seine Schwächen zurückfallen, trotz der Erziehung, die ihm zuteil wird. Wenn das Kind hingegen innerlich aus Gold ist, so wird es gut, edel und unbestechlich bleiben, selbst wenn es in furchtbaren Bedingungen oder unter Verbrechern leben muss, denn seine Essenz ist rein. Man muss dieses Gesetz unbedingt kennen.

Man sollte verstehen, wie wichtig es für eine schwangere Frau ist, in ihrem Kopf erhabene, lichtvolle Gedanken zu tragen. Dank dieser Gedanken nimmt der Same, der in ihr wächst, jeden Tag diese reinen und kostbaren Stoffe auf, und anstatt ein dummes, krankes oder kriminelles Wesen zu gebären, hilft sie einem großen Weisen oder einem großen Künstler, einem Heiligen, einem Boten Gottes dabei, sich zu verkörpern.

Wenn die Frau die Gesetze der Galvanoplastik nicht kennt und niederen Gedanken, all ihren Launen und wirren Gelüsten Raum gibt, die sie während ihrer Schwangerschaft empfindet, so weiß sie nicht, dass in diesem Moment bösartige Wesenheiten um sie sind, die sie beständig aufsuchen. Diese Wesenheiten, die später am Leben des Kindes, das geboren werden soll, teilhaben wollen, treiben die Mutter bewusst dazu, sich genau so zu verhalten, dass sich die Galvanoplastik in ihr in der größten Unordnung vollzieht, was später diesen Wesenheiten ermöglicht, in das Kind einzudringen und sich seiner zu bedienen. So werden sie das heranwachsende Kind regelmäßig aufsuchen. Sie können in seiner Seele aus- und eingehen und sich von ihm ernähren. Das Gleiche gilt auch für die lichtvollen Wesenheiten, die die Mutter anzuziehen vermag.

Aber auch die Männer haben ihren Anteil an der Verantwortung: Sie müssen der Frau während der Schwangerschaft die besten Lebensbedingungen schaffen.

Die Erneuerung der Menschheit kann sich nur vollziehen, wenn man sich um die Kinder kümmert, bevor sie überhaupt geboren sind, d. h. wenn man sich um die schwangere Frau kümmert.

Die Frau ist die Mutter des Mannes. Dieser wird immer ihr Kind bleiben. Dank der bewussten spirituellen Galvanoplastik, sollte sie ihm von nun an zeigen, wozu sie fähig ist. Dafür braucht man nur eines, und das ist einfach: ein großes und hohes Ideal, eine erhabene Idee. Das gesellschaftliche Leben ist in einen Abgrund voller Unordnung, Hass, Unehrlichkeiten und kriegerischer Auseinandersetzungen gestürzt. Nur die Frauen können diesen Zustand beheben.

Wenn sich die Frauen zusammenschließen mit dem erhabenen Ziel, die Menschheit zu erneuern, werden sie die Hochachtung der Männer gewinnen. Diese werden sie wieder respektieren, sie bewundern, sie schätzen und müssen von ihnen inspiriert werden. Die Frauen werden durch ihr Verhalten und ihre schöpferische Arbeit den Männern den Weg zeigen, der in die erhabenen Höhen führt, so wie einst die Mütter ihre Söhne wahren Edelmut, Heldenhaftigkeit und Kraft lehrten. Schon in der Vergangenheit war immer die Frau die Erzieherin des Mannes.

Eine Mutter kann große Wunder vollbringen, denn sie besitzt den Schlüssel zu den schöpferischen Kräften. Innerhalb von fünfzig Jahren könnten die Frauen mit Hilfe der spirituellen Galvanoplastik die Menschheit verändern. Und die Männer sollten den Frauen helfen. Selbst wenn manche Frauen wissen, was sie zu tun haben, werden sie oft durch ihre unwissenden, egoistischen und nachlässigen Ehemänner daran gehindert. Nur wenn das Herz und der Verstand, das heißt der Vater und die Mutter zusammenarbeiten, können sie ein göttliches Kind zeugen, das fähig ist, große Dinge zu verwirklichen.

Wenn ihr wüsstet, unter welchen Bedingungen schwangere Frauen manchmal leben! Sie leben in Bruchbuden ohne Licht und Raum und gerade sie müssen alles tun und alles ertragen. Und obendrein reagiert sich noch der Mann bei der Frau ab oder er schlägt sie sogar, weil er keine Arbeit gefunden hat oder weil er von seinen Kameraden verhöhnt wurde. Nun, wie könnte das Kind, das danach geboren wird, ein Genie sein? Deshalb sollte man diesen Müttern lieber die Möglichkeit geben, ihr Kind unter idealen Bedingungen auszutragen, anstatt ihnen Krankenhäuser zu bauen. Mögen sie anschließend in ihre Bruchbuden zurückkehren, wenn es sein muss, ihr Kind wird ihnen Paläste bauen. Es wird seine Eltern aus dem Elend herausführen, dank seiner Talente und seiner Fähigkeiten.

In allen Bereichen des Lebens legt man Pläne vor, seien es nun politische, finanzielle, ökonomische oder militärische, um die nationale oder internationale Situation zu verbessern, Pläne von so großem Einfallsreichtum, von so großer Intelligenz, das ist erstaunlich! Nur haben diese Pläne nie viel genützt, weil sie nur den materiellen Bereich betreffen: die Vervollkommnung der Technik, die Verbesserung der Produktion, die Erbauung von Laboratorien und Universitäten, die Auf- und Abrüstung usw. und die Menschen sind immer noch im gleichen Unglück, in der gleichen Auflehnung, im gleichen Durcheinander. Da ich das nun alles sehe, habe auch ich mich entschlossen, einen Plan vorzustellen. Hier ist er:

Anstatt dass der Staat weiterhin Milliarden und Abermilliarden für Krankenhäuser, Gefängnisse, Verwaltungen und Schulen ausgibt, rate ich ihm, sich nur um die schwangere Frau zu kümmern. Die Ausgaben werden nicht mehr so groß und die Ergebnisse besser sein. Ich bitte also den Staat, ein Gelände von einigen hundert Hektar einzurichten, das ich aussuchen würde in einer sehr schönen, sehr gut gelegenen Gegend und dort Wohnungen zu bauen in einem Stil und mit Farben, die ich angeben würde, geschmückt mit Bildern, mit Statuen usw. Es würde auch Parkanlagen geben mit allen Arten von Bäumen und Blumen. Dort würden die schwangeren Frauen während der ganzen Schwangerschaft wohnen können, ernährt werden und untergebracht sein auf Kosten des Staates. Sie würden diese ganze Zeit in Schönheit und Poesie verbringen, lesen, spazieren gehen, Musik hören. Sie würden sich Vorträge anhören, in denen man sie lehrt, welches Leben sie während der Schwangerschaft führen sollen. Was sie essen sollen natürlich, aber vor allem, welche Arbeit sie mit ihren Gedanken und Gefühlen an dem Kind machen können, das bald auf die Welt kommt. Die Männer dürften natürlich ihre Frauen besuchen, und auch sie würden unterrichtet werden, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollen. Also, ihr seht, unter diesen Voraussetzungen von Frieden, Ruhe und Schönheit würden die Frauen Kinder auf die Welt bringen, durch die der ganze Himmel seinen Segen verströmen könnte.

Man muss begreifen, dass alle Veränderungen, die man bis heute herbeizuführen versucht hat, sei es im materiellen, wirtschaftlichen Bereich oder in anderen, die menschliche Rasse nicht verbessert haben. Sie lebt immer noch in den gleichen Leidenschaften, den gleichen Grausamkeiten wie zuvor – und sogar noch mehr als zuvor. Und dennoch, man kann die Menschheit verbessern, aber unter der Bedingung, dass man beim Ursprung beginnt: bei der Mutter.

So wie die Frau die Macht hat, das Kind zu formen, so hat sie auch die Macht, Ideen Gestalt annehmen zu lassen. Die Frauen werden das Reich Gottes verwirklichen, wenn sie sich dieser Idee weihen.

Der Mann ist mächtig, denn nur er und niemand sonst besitzt den Samen, um ein Kind zu zeugen. Und dennoch ist diese Macht unfähig, ein Kind auf die Welt zu bringen. Die Frau muss es formen und sie gibt die Materie, um es zu formen. Jeder weiß das für die physische Ebene, aber auf der psychischen, auf der spirituellen und auf der göttlichen Ebene lebt man noch in Unwissenheit über diese großen Mysterien. Alle Eingeweihten, Propheten und Asketen, die sich von der Frau entfernten, die die Wichtigkeit ihrer Rolle nicht verstanden und nicht mit ihr arbeiteten (sie dachten, sie sei ein Geschöpf des Teufels), konnten nichts verwirklichen, denn nur dank der Frau können sich die Ideen verkörpern. Seht euch in der Geschichte um, es war immer die Frau, die verwirklichte. Der Mann gab die Ideen, aber ohne die Frau, die ihnen einen Körper gibt, hätten diese Ideen keinen Erfolg gehabt. Sie gibt ihnen einen Körper. Eine Idee kann außergewöhnlich sein, aber man muss sie materialisieren, sonst bleibt sie oben, in ihrer Welt. Nur die Frau hat die Macht, sie sichtbar, fühlbar, greifbar zu machen.

Ein großer Eingeweihter muss jetzt die Idee, das hohe Ideal, den spirituellen Samen geben und alle Frauen sollten diesen Samen, dieses zukünftige Kind mit ihren feinstofflichen Emanationen, mit ihrer Quintessenz geistig formen. Wenn alle Frauen all ihre Kräfte, all ihre Gedanken und Gefühle, aber vor allem diese feinstoffliche, ungreifbare Materie ihrer Emanationen darauf ausrichten, diese göttliche Idee des Reiches Gottes auf Erden zu verwirklichen, dann würden alle zusammen eine kollektive Frau bilden, die das neue Leben in der Menschheit erschaffen würde. Alle zusammen wären die Mutter dieses Kindes: des Reiches Gottes.

Für den Augenblick sind die Frauen beinahe unnütz, denn anstatt sich zusammenzutun zur Verwirklichung dieser Idee, ist jede nur damit beschäftigt, irgendjemanden zu ihrem Vergnügen zu verführen, um sich ein kleines Glück aufzubauen. Sie lehnen sich sogar gegeneinander auf, sie streiten sich, um diesen oder jenen zu besitzen. Solange die Frauen getrennt und irregeleitet sind und nur an ihr Vergnügen denken, anstatt daran, die göttliche Idee des Reiches Gottes auf der Erde zu verwirklichen, so lange kann sich diese Idee auch niemals verwirklichen.

Die Frauen sollten diese gigantische Arbeit begreifen, denn sie haben die Fähigkeit sie auszuführen. Sie sind die Reservoirs, die mit außerordentlichen Substanzen gefüllt sind, fähig, die Pläne des Himmels zu verwirklichen. Momentan sind sie damit beschäftigt, die Pläne aller Dummköpfe oder Verbrecher auf der Erde zu verwirklichen, aber niemals die Pläne der göttlichen Welt. Genau dort stehen heute die Frauen! Aber wenn sie sich dazu entschließen, sich dem Himmel zu weihen, damit diese ganze wunderbare Materie für ein göttliches Ziel verwendet werden kann, so würden auf der ganzen Erdoberfläche Lichtquellen zu sprudeln beginnen und die ganze Welt würde die Sprache der neuen Kultur, die Sprache des neuen Lebens, die Sprache der göttlichen Liebe sprechen. Worauf warten sie noch, um sich zu entschließen? Sie widmen sich immer niederen, alltäglichen, gewöhnlichen Beschäftigungen. Von Kindheit an bereiten sie sich nur darauf vor, irgendwo unterzukommen und ihre Kinderschar aufzuziehen. Sie bestimmen im Vorhinein einen Schicksalsweg, der sie in die Zweitklassigkeit führt und dann beklagen sie sich: »Was für ein Leben!« Aber es ist ihre Schuld. Warum hatten sie kein höheres Ideal? Ihr ganzes Schicksal wäre anders verlaufen.

Dieser Text stammt aus dem Buch »Die neue Religion« von Omraam Mikhael Aivanhov, Kapitel 15: »Die Rolle der Frau in der neuen Kultur«.
© Prosveta Verlag GmbH