Die Erziehung beginnt vor der Geburt

Die Erziehung beginnt vor der Geburt

Die meisten Menschen glauben, sie könnten nur im körperlichen Bereich etwas tun, um ein Kind zu zeugen; alles übrige, die Konstitution ihres Kindes, dessen Charakter, Fähigkeiten, Eigenschaften und Fehler, hingen vom Zufall ab oder vom Willen Gottes, von dem sie keine klare Vorstellung haben. Da sie vom Gesetz der Vererbung gehört haben, sind sie überzeugt, dass dieses Kind körperlich und moralisch den Eltern oder Großeltern, einem Onkel oder einer Tante ähnlich wird. Aber sie denken nicht daran, dass sie diese Ähnlichkeit begünstigen oder verhindern können. Und sie denken auch nicht daran, dass sie ganz allgemein zur guten Entwicklung ihres Kindes beitragen können, sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelischen und geistigen Ebene. Aber da täuschen sie sich. Die Eltern können sehr wohl in positiver Weise auf das Kind, das sich in ihrer Familie inkarniert, einwirken.

Die Eltern müssen jedoch schon vor der Zeugung mit der Vorbereitung beginnen, damit sie einen erhabenen Geist anziehen können. Denn höhere Wesen können sich nur bei Menschen inkarnieren, die bereits einen bestimmten Grad der Reinheit und Meisterschaft erreicht haben. Für ein solches Wesen ist es unwichtig, ob es in eine reiche oder berühmte Familie kommt; oft zieht es eine bescheidene Familie vor, in der keine Gefahr besteht, dass es sich einem leichten Leben hingibt. Aber das Erbgut der Eltern, bei denen es sich inkarniert, darf die spirituelle Arbeit, für die es auf die Erde kommt, nicht behindern. Nur wenige Männer und Frauen bieten den erhabenen Geistwesen günstige Bedingungen für eine Inkarnation, und deshalb ist die Erde von so vielen gewöhnlichen, kranken und verbrecherischen Menschen bevölkert anstatt von gottähnlichen Wesen.

Die Lehre der Universellen Weißen Bruderschaft zeigt also den Männern und Frauen, in welcher geistigen Verfassung und in welcher Reinheit sie sich auf die Zeugung eines Kindes vorbereiten sollen. Sie können sogar in Bezug auf die planetarischen Einflüsse den günstigsten Zeitpunkt dafür wählen. Wie konnten die Menschen so tief sinken, dass sie ein so wichtiges Ereignis wie die Zeugung eines Kindes dem Zufall überlassen? Gerade in diesem Moment sollte man den Himmel um Hilfe bitten und die Engel herbeirufen, damit man einen starken, lichtvollen Geist anzieht, der später ein Wohltäter der Menschheit wird. Aber nein, man sucht beim Alkohol oder wer weiß wo Unterstützung. Oft benimmt sich der Mann gerade in diesem Augenblick wie ein Tier: Er vergewaltigt seine Frau, die ihm gegenüber dann nur Verachtung, Abscheu und Rachegefühle empfindet. Ist es verwunderlich, wenn unter solchen Umständen ein Monster geboren wird?

Aber lasst uns die Frage der Zeugung ein bisschen näher betrachten. Damit ein Kind geboren werden kann, muss der Vater der Mutter einen Samen geben, den diese bis zur Reife tragen muss. Also kann man sagen, dass der Vater die schöpferische und die Mutter die formende Kraft ist. Der Same des Vaters ist eine Zusammenfassung, eine Verdichtung seiner eigenen Quintessenz. Sein ganzes Leben und Dasein kommen in diesem Keim zum Ausdruck. Deshalb hängt die mehr oder weniger gute Beschaffenheit des Samens von seiner Lebensweise ab.

Ich habe euch schon oft erklärt, dass unsere ganze Lebensweise in unserem Inneren, in unseren Chromosomen und Zellen aufgezeichnet. Jede Zelle hat ein Gedächtnis. Es nützt nichts, den anderen mit seinem netten, ehrlichen und großzügigen Verhalten etwas vorzuspielen, denn nur das, was man denkt und in seinem Innersten fühlt, wird aufgezeichnet und überträgt sich als Erbe von Generation zu Generation. Und wenn das Krankheiten und Laster sind, die eingeprägt sind und weitergegeben werden, dann ist es für Lehrer, Schulen oder Ärzte, die das Kind heilen sollen, zu spät. Nichts zu machen, es ist zu spät! Man gibt alles weiter; und wenn das erste Kind keine Spuren davon zeigt, dann ist es eben das zweite oder dritte. Jeder muss begreifen, dass die Natur unabänderliche und wahre Gesetze hat.

Es ist also ein Irrtum, zu glauben, dass das, was der Mann der Frau im Augenblick der Zeugung gibt, immer von gleicher Beschaffenheit ist. Wenn ein Mann noch nie an sich gearbeitet hat, um sich zu erheben und reiner zu werden, gibt er der Mutter einen Samen, aus dem ein ganz gewöhnlicher Mensch – wenn nicht sogar ein Verbrecher – werden wird.

Nehmen wir ein Beispiel, das ihr vielleicht nicht sehr poetisch findet, das aber wenigstens klar ist: Aus einem Wasserhahn fließt Wasser, welches entweder schmutzig oder kristallklar sein kann. Wer ständig nur hässliche Gedanken und Gefühle hegt, der kann nur schmutziges Wasser geben, während ein anderer, der unaufhörlich für das Gute und für das Licht arbeitet, kristallklares, lebendiges Wasser spenden kann. Ja, ihr braucht euch gar nicht zu wundern, der Mann gibt der Frau im Augenblick der Zeugung einen Samen, der je nach seinem eigenen Entwicklungsgrad verschieden ist.

Genau wie die Saat in der Erde das Muster eines Baums oder einer Blume in sich trägt, so enthält auch der Same des Vaters den Entwurf des Kindes, mit dessen Fähigkeiten und Talenten oder im Gegenteil mit seinen Mängeln und Fehlern. Die Mutter gibt dann während der Schwangerschaft neun Monate lang die Materialien zur Verwirklichung dieses Plans hinzu. Und auch zu diesem Thema kann ich außerordentlich interessante und wichtige Dinge offenbaren.

Während der neun Monate Schwangerschaft arbeitet die Mutter nicht nur daran, den physischen Körper des Kindes auszubilden, sondern sie wirkt unbewusst auf den Samen ein, den der Mann ihr gegeben hat, indem sie günstige oder ungünstige Bedingungen zur Entfaltung der verschiedenen Charaktereigenschaften, die der Samen enthält, schafft. Wie macht sie das? Indem auch sie auf ihre Gedanken, ihre Gefühle und ihre Lebensweise achtet. Dies habe ich die spirituelle Galvanoplastik genannt.

Ich will euch zunächst einmal den chemischen Vorgang der Galvanoplastik beschreiben. Auf den spirituellen Bereich übertragen, kann dieser Vorgang von höchster Wichtigkeit für die ganze Menschheit werden.

Man taucht zwei Elektroden in einen mit der Lösung eines Metallsalzes – Gold, Silber, Kupfer usw. – gefüllten Behälter. Die Anode, der positive Pol, ist eine Platte aus demselben Metall wie das in der Salzlösung enthaltene. Die Kathode, der negative Pol, ist eine Gussform aus Guttapercha, die mit Graphit überzogen ist und entweder eine Figur, eine Münze oder eine Medaille darstellt. Die beiden Elektroden werden mit Metalldraht an die Pole einer Batterie angeschlossen und dann schickt man Strom hindurch. Das in der Lösung enthaltene Metall setzt sich an der Kathode an, während die Anode sich auflöst und dadurch die Flüssigkeit regeneriert. Die Gussform bedeckt sich allmählich mit dem in der Lösung enthaltenen Metall, und man erhält, je nach Wunsch, eine vergoldete, versilberte oder verkupferte Medaille.

ZEICHNUNG

Wenn ihr die Natur beobachtet, werdet ihr feststellen, dass dieser Vorgang der Galvanoplastik überall existiert. So nimmt z. B. unser Planet, die Erde, zahlreiche Einflüsse anderer Himmelskörper auf, denn sie ist der negative Pol, die Kathode, das weibliche Prinzip. Der Himmel (d.h. Sonne und Sterne) stellt den positiven Pol, die Anode, das männliche Prinzip dar. Zwischen Erde und Sonne (oder einem anderen Gestirn) besteht aufgrund des ständigen Kreislaufs ein Austausch. Diese beiden Pole sind in eine kosmische Lösung, den Äther, getaucht. Er ist das universale Fluidum, das alle Himmelskörper umhüllt. Die Batterie, die den Kreislauf auslöst, ist Gott, und beide Pole sind an Ihn angeschlossen.

Nehmen wir einmal an, wir setzen an die Kathode, die Erde, eine Gussform, beispielsweise einen Samen. Dann ist dieser Samen in die kosmische Lösung getaucht; und wenn der von Gott ausgehende Strom ihn durchfließt, löst das den Vorgang der Galvanoplastik aus: Die in der Lösung enthaltenen Stoffe setzen sich an der Kathode, dem Samen ab, und die Anode, die Sonne – oder ein anderes Gestirn – regeneriert die Lösung, während der Samen heranwächst. Auf diese Weise zieht jedes Samenkörnchen im Boden alle Elemente aus dem Äther an, die seinem Wesen entsprechen. Diese Teilchen setzen sich am Samen ab, und er entwickelt sich je nach den Aufbaustoffen, die er selbst angezogen hat.

Das Phänomen der Galvanoplastik wiederholt sich auch in der schwangeren Frau, denn auch sie trägt in sich den Samen, die Elektroden und die Lösung. Der Same ist der vom Vater kommende lebendige Keim, die Kathode. Er trägt das Abbild des Vaters in sich. Manchmal ist dies das Bild eines Alkoholikers, eines Verbrechers oder eines ganz gewöhnlichen Menschen, und manchmal ist es das eines Genies oder eines Heiligen. Sobald die Frau schwanger ist, kreist ein Energiestrom zwischen ihrem Gehirn – der Anode – und dem Samen. Das Gehirn ist an die Batterie – an die Quelle der kosmischen Energie, an Gott – angeschlossen, von wo es den Strom bekommt, und dieser Strom kreist dann zwischen Gehirn und Embryo. Die Lösung ist das Blut der Mutter, in der die Anode (das Gehirn) und die Kathode (die Gebärmutter) getaucht sind, denn das Blut durchfließt ebenso alle anderen Organe und Körperzellen. Im Blut sind in gelöster Form alle Stoffe enthalten: Gold, Silber, Kupfer usw…

Die Anode, der Kopf, liefert also das Metall, die Gedanken, die das Blut regenerieren. Auch wenn der Same edel ist, die werdende Mutter aber nur bleischwere Gedanken hegt, dann darf sie sich nicht wundern, wenn ihr Kind symbolisch gesehen – in Blei gehüllt zur Welt kommt, d.h. bösartig, pessimistisch, kränklich ist. Man muss verstehen, dass der Same lediglich die Gussform ist; selbst wenn diese ein wunderschönes Bild zeigt, verliert die Medaille ihren Wert, wenn sie aus einem unedlen Metall nachgebildet wird.

Nehmen wir einmal an, eine Mutter kennt die Gesetze der Galvanoplastik und entschließt sich, sie anzuwenden, während sie ihr Kind austrägt. Dann legt sie, sobald sie den Samen in ihrem Leib (Kathode) empfangen hat, ein Goldplättchen in ihr Gehirn (Anode), d.h. die edelsten und erhabensten Gedanken. Durch den Kreislauf führt das Blut dem Samen ein edles Metall zu. Das Kind wächst heran, eingehüllt in goldene Kleider, und wenn es geboren wird, ist es kräftig, schön, edel und allen Schwierigkeiten, Krankheiten und schädlichen Einflüssen gewachsen.

Die meisten Mütter ahnen nicht, dass ihr Gemütszustand auf das Kind unter ihrem Herzen einwirkt. Sie kümmern sich erst nach der Geburt um das Kind und sorgen dann für Erzieher, Lehrer usw… Nein, wenn es geboren ist, ist es schon zu spät, dann hat es bereits seine Prägung erhalten! Kein Pädagoge und kein Lehrer vermag ein Kind zu ändern, wenn die vom Mutterleib erhaltenen Aufbaustoffe von schlechter Qualität waren.

Erzieher und Lehrer können viel tun, was die Bildung betrifft, aber sie können nicht die innerste Natur des Kindes verändern. Wenn diese voller Fehler ist, können selbst die besten Erzieher keine Verbesserung erreichen. Blei bleibt Blei, auch wenn ihr alles Mögliche tut, um es aufzuwerten. Ihr könnt es polieren, feilen, durchschneiden, damit es glänzt, kurz darauf wird es wieder stumpf, denn es ist eben Blei. Das Kind muss aus Gold und nicht aus Blei sein, dann können ihm selbst die schlimmsten Verhältnisse nichts anhaben, eben weil sein Wesen rein ist.

Jetzt erkennt ihr, wie wichtig es für die Frau ist, lichtvolle Gedanken im Kopf zu haben. Dank dieser Gedanken wird der Same, der in ihr heranwächst, jeden Tag reine und kostbare Stoffe aufnehmen. Auf diese Weise bringt die Mutter einen bedeutenden Künstler, einen erleuchteten Wissenschaftler, einen Heiligen oder einen Boten Gottes zur Welt. Die Frau kann große Wunder vollbringen, denn sie besitzt den Schlüssel für die Kräfte des Lebens.

Meine Mutter hat mir erzählt, sie habe mich in dem Gedanken gezeugt und ausgetragen, mich dem Dienste Gottes zu weihen. Man sagt auch, dass selbst der Pope, der mich getauft hat, an dem Tag so glücklich war, dass er sich zum ersten Mal in seinem Leben betrank. Normalerweise trank er nie! Er versicherte später, er habe nur deswegen getrunken, weil ich bestimmt ein besonderes Kind wäre, das sich von den anderen unterschied. Er machte auch eine Prophezeiung in Bezug auf mich…, aber die brauche ich euch nicht zu verraten! Dann wuchs ich zu einem kleinen Strolch heran. Ich habe euch schon erzählt, wie ich Äpfel beim Nachbarn gestohlen und Feuer in den Scheunen gelegt habe. Aber diese Streiche dauerten nicht lange, weil nur die tiefen inneren Veranlagungen beständig sind; die anderen waren nur oberflächliche, vorübergehende Äußerungen.

Aber ich will nicht behaupten, dass ich ein außergewöhnliches Wesen bin, weil meine Mutter mich Gott geweiht hatte. Man kann die Kinder zwar in den Dienst Gottes stellen, aber man weiß nicht, welche Stufe sie in der Hierarchie der Diener einnehmen werden. Die Mütter wissen es bestimmt nicht, und ich glaube auch nicht, dass meine Mutter es wusste. Die Tatsache, dass sie mich dem Himmel geweiht hatte, besagt also nichts über meine geistige Höhe. Viele Christen wurden von ihren Müttern geweiht, aber sie blieben in ihren Kirchen, ohne große Fortschritte zu machen. Nur eines ist sicher, die Eltern haben gebetet, dass ihre Kinder einen kleinen geistigen Funken in sich tragen mögen. Ein Funke kann zur Glut werden, wenn man ihn anfacht, aber er erlischt, wenn er nicht genährt wird. Soll der Funke wachsen, dann muss er – symbolisch gesehen – ständig mit neuem Holz versorgt und angefacht werden.

Es ist allgemein bekannt, dass viele Frauen während der Schwangerschaft seltsamen Wünschen und unkontrollierten Impulsen unterliegen, die sie normalerweise nicht haben. Aber den Grund dieses Phänomens kennt keiner, und den will ich euch jetzt erklären. Die schwangere Frau wird oft von bösartigen Wesen aufgesucht, die später von dem Leben des Kindes profitieren wollen. Sie treiben also die Mutter dazu, durch ein unkontrolliertes Verhalten den galvanoplastischen Vorgang völlig durcheinander zu bringen. Dies ermöglicht ihnen später, sich des Kindes zu bemächtigen, ungehindert in dessen Seele ein  und auszugehen und sich von ihm zu nähren. Dies kann man ganz schnell erkennen.

Alle Kinder, die zu mir kommen, haben mich gewöhnlich sehr gern. Drei  oder viermal ist es aber vorgekommen, dass ein Kind vor mir weglief. Keiner konnte sich den Grund dafür erklären. Ich wusste jedoch Bescheid, denn alle Phänomene, die im Leben auftreten, sind sehr klar für mich. Die Eltern waren zutiefst betrübt und unglücklich, so dass ich die Mutter aufklären musste: »Sie haben sich sicherlich während der Schwangerschaft gewisse Dinge erlaubt, wodurch Sie Wesenheiten angezogen haben, die jetzt in dem Kind nisten und es ausnutzen wollen. Diese Wesen wohnen in ihm und warten einen günstigen Augenblick ab, um sich zu manifestieren. In mir fühlen sie aber einen Feind, denn sie wissen, dass ich sie durch mein Verhalten, meine Willenskraft und meine Emanationen und durch alles, was ich dem Kind gebe, wenn es in meinen Einflussbereich kommt, verjagen werde. (Übrigens ist das alles, was ich tue, ich ersetze bestimmte Wesenheiten durch andere. Das macht mir Spaß. Seht ihr, auch ich habe mein Vergnügen!) Also handelt es sich um solche Wesenheiten, die versuchen, Ihr Kind von mir fern zu halten.« Ich gebe mich allerdings nicht so leicht geschlagen; und weil ich die Eltern gern habe, will ich ihnen helfen und führe deshalb eine bestimmte Arbeit aus. Nach kurzer Zeit lief mir das gleiche Kind, das mich vorher gemieden hatte, in die Arme. So etwas hat sich manchmal sogar vor euren Augen zugetragen, nicht wahr?

Während der ganzen Schwangerschaft muss die Mutter darauf achten, dass ihr Kind keinen negativen Einflüssen ausgesetzt ist. Durch die Kraft der Gedanken soll sie es bewusst mit einer Atmosphäre aus Reinheit und Licht umgeben, damit es vor Angriffen bösartiger Wesenheiten geschützt ist. Außerdem kann sie unter solchen Bedingungen mit der Seele, die sich inkarnieren wird, zusammenarbeiten.

Im Gegensatz zu manchen Auffassungen tritt die Seele nicht während der Schwangerschaft in den Körper des Kindes ein. Das Kind lebt zwar im Leib der Mutter, sein Herz schlägt und es ernährt sich, aber die Seele ist noch nicht in seinen Körper eingezogen; das geschieht erst bei der Geburt, beim ersten Atemzug. Bis dahin hält sie sich in der Nähe der Mutter auf und arbeitet mit ihr gemeinsam am Aufbau der verschiedenen Körper des Kindes, dem physischen, dem Astral  und dem Mentalkörper. Im Allgemeinen ist sich die Mutter dieser Gemeinschaftsarbeit nicht bewusst, denn sie ist weder empfindsam noch erleuchtet genug. Aber auch wenn sie die Seele nicht sieht, kann sie trotz allem mit ihr sprechen, Gebete an sie richten und sie bitten: »Ich gebe dir die besten Aufbaustoffe, ich will dir helfen, aber du musst deinerseits für diese oder jene Fähigkeit sorgen, damit das Kind ein Künstler, ein Philosoph, ein Wissenschaftler oder ein Heiliger wird!«

Wenn die Mutter diese kraftvollen, magischen Worte von ganzem Herzen ausspricht, dann strahlt sie bereits bestimmte Teilchen aus, die der Geist des Kindes, der sich inkarnieren will, als Aufbaustoffe für seine verschiedenen Körper benutzt. Das Kind besitzt selbst nichts, es erhält alles von seiner Mutter, deshalb muss sie bewusst darauf achten, ihm nur das Beste zu geben und ihm durch ihre Gedanken und Gefühle nur die lichtvollsten und reinsten Elemente zuzuführen.

Den meisten Menschen sind die Vorgänge, die sich in der unsichtbaren Welt abspielen, unbekannt. Aber gerade dies ist die Aufgabe unserer Lehre, sie will euch diese feinstoffliche, ungreifbare, aber reale Welt, die realer ist als die Realität selbst, nahe bringen. Sie will euch helfen, damit ihr bewusster werdet und darauf achtet, welche Schwingungen euch beeinflussen und welche Wesenheiten euch umgeben. Mit diesem Bewusstsein könnt ihr dann für das Gute arbeiten.

Männer und Frauen dürfen nie vergessen, dass ihre künftigen Kinder in irgendeiner Form ihre eigene Denk  oder Lebensweise widerspiegeln. Denn alles was im Kopf oder im Herzen des Menschen vorgeht, verwirklicht sich früher oder später. Jeder auftretende Gedanke oder Wunsch ist lebendig, und das kommende Kind lebte bereits im Kopf oder im Herzen des Vaters oder der Mutter. Wenn also euer heranwachsendes Kind zu einem Engel wird, der euch hilft, dann war es ursprünglich ein wunderbarer Gedanke, den ihr jahrelang in eurem Inneren getragen habt, ein Gedanke, der sich in dem Kind verkörpert hat und euch durch das Kind weiterhin zur Seite steht. Wenn euch das Kind jedoch nur Ärger bereitet, dann müsst ihr euch darüber im Klaren sein, dass es sich hier um einen kriminellen Gedanken handelt, den ihr genährt habt und der sich verkörpert hat.

Ein Kind wird nicht aus dem Nichts geboren. Wenn ihr mich fragt, warum euer Kind zur Welt kam, dann antworte ich euch: »Damit ihr seht, was ihr in eurem Kopf hattet.« Genau durch ihre Kinder erkennen Männer und Frauen ihr eigenes Wesen.

Dieser Text stammt aus dem Buch »Die Erziehung beginnt vor der Geburt« von Omraam Mikhael Aivanhov, Kapitel 2: »Die Erziehung beginnt vor der Geburt«.
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