Viele haben noch nicht gelernt, Gedanken und Gefühle zu beherrschen, und lassen sich in Gesprächen dazu hinreißen, alles Mögliche über den einen oder den anderen zu erzählen. Nun, ihr solltet wissen, dass eine solche Handlungsweise folgenschwer ist, denn wenn ihr jemanden verleumdet, ihm sein Ansehen und seine Ehre nehmt, kann das für ihn und seine spirituelle Entwicklung ungünstige Folgen haben, und ihr werdet dafür vom Himmel verurteilt. Ihr könnt natürlich einwenden: ‚Ich habe es nur so gesagt, aber es war nicht böse gemeint.‘ Möglich, aber man sollte wissen, dass böswillige Geister sich unserer negativen Worte bemächtigen und sie früher oder später verwirklichen. Ein Wort ist wie eine Art materieller Träger, den wir ihnen liefern und dessen sie sich zur Durchführung ihrer bösen Absichten bedienen. Das kann ihnen nicht vorgeworfen werden; uns obliegt es, ihnen nicht die Bedingungen zu schaffen, um Unheil anrichten zu können.
Es heißt also wachsam sein: sobald es euch klar wird, dass eure Kritik und Anschuldigung gegen jemanden zu weit gegangen ist, bemüht euch schnell, neue Worte, Gedanken und Kräfte zu finden, die die Schäden wieder gutmachen. Nur so bleibt ihr nicht schuldig vor dem Gesetz. In der Regel ist es besser, ein Gespräch mit positiven Worten zu beenden. Selbst wenn ihr gezwungen seid, jemandem gegenüber berechtigte Kritik zu üben, versucht mit positiven Feststellungen über ihn zu schließen. In jedem Menschen gibt es immer etwas Gutes; versucht also, wenigstens eine gute Eigenschaft an ihm zu finden, erwähnt sie und beendet damit das Gespräch.
Um sich selbst zu erkennen und zu wissen, wo man steht, ist es ein gutes Kriterium, die eigenen Worte zu überprüfen: plauderte ich leichtfertig? Ist das Gesagte zusammenhanglos, übertrieben, selbstsüchtig oder böswillig? Nachdem ihr euch so selbst analysiert habt, überwacht euch. Bevor ihr sprecht, fragt euch, aus welchem Grund ihr den Mund öffnet: ist es um Gutes zu tun, um jemanden aufzuklären, zu befreien, zu heilen? Oder um ihn irrezuführen, mit ihm abzurechnen, ihn zu demütigen und damit die Begierden der niederen Natur zu befriedigen? Wenn letzteres zutrifft, schweigt lieber! Ganz allgemein ist es besser, weniger zu reden als zu viel. Oft werden die Menschen durch das gesprochene Wort auf niederen Entwicklungsstufen fest gehalten
Seid also in Zukunft wachsam. Welchen Personen ihr auch begegnet, versucht mit ihnen über nützliche, konstruktive Themen zu sprechen, damit jeder, wenn er nach Hause geht, vom anderen denkt: ‚Gesegnet sei dieser Menschen für seine guten Worte, mit denen er mir Mut machte und mir eine bessere Lebenseinsicht vermittelte. Er hat mir den Wunsch eingegeben, immer auf dem Weg des Lichtes zu bleiben!‘
Die Zunge wurde den Menschen nicht gegeben, um sich gegenseitig zu schwächen oder zu zerstören. Ihre Rolle ist es, den Gefallenen aufzuheben, den im Dunkeln Tappenden zu erleuchten, und die Verirrten auf den rechten Weg zu bringen. Die Zunge wurde den Menschen zum Segnen, zum Danken gegeben, und auch damit sie weise, gerechte und liebevolle Gedanken miteinander austauschen. Wer den Wert dieses ihm mitgegebenen Schatzes missachtet, wird ihn eines Tages verlieren – in dieser oder in einer anderen Inkarnation.