Lasst euch nicht über eure Sorgen und Betrübnisse aus

Ihr glaubt, eure Sorgen und Betrübnisse könnten bei anderen Mitleid erregen, und ihr breitet sie vor ihnen aus, in der Hoffnung euer Schicksal könnte sie interessieren. Aber sie haben nur eines im Sinn: wie sie euch am schnellsten loswerden können! Ja, leider oder zum Glück ist es mit der menschlichen Natur so bestellt: wenn ihr wollt, dass alle euch meiden, dann braucht ihr ihnen nur jeden Tag eure Missgeschicke, Krankheiten und Sorgen zu erzählen, und ihr stellt bald fest, dass sie nach kurzer Zeit keine Lust mehr verspüren, euch zuzuhören! Wie dumm also ist solch ein Verhalten! Eure Schwierigkeiten solltet ihr lieber verschweigen! Meistens sind die anderen nicht in der Lage, euch zu helfen, Lösungen für eure Probleme zu finden – warum soll man sie ihnen dann vorlegen? Sie können sowieso nichts daran ändern. Ihnen von euren Angelegenheiten zu erzählen ist reine Zeitverschwendung, und ihr verliert nur euer Ansehen, denn die Menschen schätzen euch nicht mehr. Ihnen wird damit klar, dass ihr weder intelligent noch widerstandsfähig seid, und sie versuchen, euch aus dem Weg zu gehen.

Wollt ihr eure Freunde nicht verlieren, dann verbergt eure Sorgen vor ihnen, sprecht nicht darüber, klagt nicht, sondern verbindet euch im Geist mit den himmlischen Mächten und den euch umgebenden Lichtwesenheiten, die bereit sind, euch zu helfen. Dann werdet ihr viel stärker, mächtiger, lichtvoller. Die Kraft und das Licht, die von euch ausgehen, ziehen die Menschen an, weil sie spüren, dass ihr euch von den anderen unterscheidet, dass ihr eure Schwierigkeiten ertragt und den Prüfungen die Stirn bietet, ohne zu klagen. Dann bewundern sie euch und kommen zu euch, um sich ein Beispiel an euch zu nehmen und sogar neue Kräfte zu schöpfen. So habt ihr Freunde für immer.

Welche Schwierigkeiten ihr auch habt, belästigt nicht andere damit. Diese Bemühungen uneigennützig, großzügig und mutig zu sein, hilft euch nicht nur, eure Probleme besser zu lösen, sondern bringt euch auch die Unterstützung himmlischer Wesen, die sehen, welche große Arbeit ihr an euch selbst unternehmt.

Aus dem Buch »Goldene Regeln für den Alltag« von Omraam Mikhaël Aïvanhov, Kapitel 44.
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