Eine spirituelle Gemeinschaft hilft vorankommen

Viele Menschen spüren, dass sie nicht auf dem richtigen Weg sind. Ihre Seele, ihr Gewissen lehnt sich auf, und sie beschließen, ihre Lebensweise zu ändern. Eine Zeit lang gelingt ihnen dies ein wenig, aber dann lassen sie sich wieder gehen. Danach bereuen sie, beten, fassen neue Entschlüsse; aber wieder einmal dauert es nicht an. Es ist schon besser als nichts, sich seiner Verirrungen bewusst zu werden, aber das genügt nicht: es muss einem gelingen in seinen guten Vorsätzen zu beharren. Deswegen ist eine spirituelle Gemeinschaft, eine geistige Bruderschaft so notwendig, ja sogar unentbehrlich für unser Wohl, weil sie uns die besten Voraussetzungen gibt zur Durchführung unserer Vorhaben. Passiert es dann, dass man müde wird und alles aufgeben möchte, wird man dadurch ermutigt und mitgerissen, dass man sieht, wie andere beharrlich bleiben.

Mit Ausnahme von wenigen außergewöhnlichen Fällen brauchen es die Menschen, unterstützt und stimuliert zu werden, denn es kommt immer der Augenblick, wo ihr spiritueller Eifer nachlässt. Vielleicht sagt ihr jetzt, dass ihr gar keine Lust habt, beeinflusst zu werden, dass ihr frei sein wollt, das zu tun, was euch gefällt und deswegen keinen Wert darauf legt, einer Gemeinschaft beizutreten, in der ihr euch dann begrenzt fühlt. Wenn ihr so denkt, dann seid ihr nicht klug. Wer klug ist, der versteht, dass er Schutz braucht, und er wird sich gerade in eine Lage bringen, die ihn daran hindert, Dummheiten zu begehen, ihn aber freilässt, sich an erfolgreiche, lichtvolle Unternehmungen zu wagen.

Aus dem Buch »Goldene Regeln für den Alltag« von Omraam Mikhaël Aïvanhov, Kapitel 35.
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