Die wahren Feinde sind in uns

Viele Menschen nähren in sich den Geist der Auflehnung: Auflehnung gegen eine als unerträglich empfundene Situation, gegen Mitmenschen, die sie für unehrlich oder ungerecht halten… Aber was nützt denn diese Auflehnung? Wenn ihr euch wirklich auflehnen wollt, so findet ihr in euch selbst Materie genug, um eine gute Arbeit zu leisten. Ja, glaubt ihr nicht, dass ihr euch über all eure Schwächen und Neigungen entrüsten könnt, und dass es sich lohnt, sie zu bekämpfen? Wenn die Auflehnung in der Welt existiert, so weil sie eben eine Rolle hat. Da sie nicht abzuschaffen ist, sollt ihr verstehen, welche Rolle sie spielt, und ihr sollt sie in den Dienst eures hohen Ideals stellen. Dann weiß man wann, wo, wie, wem und was gegenüber man sich auflehnen soll… Auflehnen soll man sich, aber nur gegen alle niederen Wesen, die sich im Menschen als Schwächen eingenistet haben und die ihn täuschen und von ihm zehren. So viele von euch sind unglücklich, weil sie sich ihrer Fehler und Schwächen bewusst geworden sind! Ja, aber sie lehnen sich noch nicht so sehr gegen diese Fehler auf, dass sie beschließen, sich endgültig von ihnen zu befreien.

Hört also auf, euch jeden Tag gegen eure Frau, euren Mann, euren Chef, die Regierung usw. aufzulehnen und empört euch vielmehr gegen euch selbst, denn die wahren Feinde sind in euch. Sie sind gut getarnt und immer damit beschäftigt, euch Fallen in Form von Versuchungen, Begierden und unkontrollierten Wünschen zu stellen. Und ohne es zu merken, hätschelt, streichelt und ernährt ihr sie. Nun solltet ihr euch in Zukunft gegen diese Feinde auflehnen.

Aus dem Buch »Goldene Regeln für den Alltag« von Omraam Mikhaël Aïvanhov, Kapitel 73