Was uns die Perlenauster zu sagen hat

Wie stellt die Auster eine Perle her? Am Anfang steht ein Sandkorn, das in die Austernschale hineinfiel, und dieses Sandkorn bereitet ihr große Schwierigkeiten, es stört sie: ‚Ach‘, sagt sie, ‚wie kann ich es nur loswerden, es kratzt und juckt mich! Was kann ich nur tun?‘ So beginnt sie nachzudenken. Sie konzentriert sich, meditiert, bittet um Rat, bis sie begreift, dass es ihr niemals gelingt, dieses Sandkorn hinauszuwerfen, dass sie es aber so einhüllen kann, dass es glatt, glänzend und fein wird. Wenn es ihr dann gelungen ist, ist sie glücklich, weil sie eine schwieriges Problem gelöst hat.

Seit Jahrtausenden erteilt die Perlenauster der Menschheit eine Lektion, aber die Menschen haben die Lehre nicht verstanden. Und was besagt die Lehre? Dass wir große Reichtümer erlangen, wenn es uns gelingt, alle Schwierigkeiten und Widrigkeiten in lichte, sanfte, perlmuttglänzende Materie einzuhüllen. Das eben sollte verstanden werden. Bemüht euch also in Zukunft, diese spezielle Materie zur ‚Einhüllung‘ eurer Schwierigkeiten abzusondern, statt untätig, klagend und euch selbst verzehrend stehen zu bleiben. Wenn ihr vor einem unangenehmen Ereignis oder einem unausstehlichen Menschen steht, so freut euch und sagt: ‚O Herr, was für eine Chance. Da steht ja wieder ein Sandkorn, eine neue Perle in Aussicht!‘ Wenn ihr dieses Bild der Perlenauster integriert, habt ihr euer ganzes Leben lang etwas zu tun.

Aus dem Buch »Goldene Regeln für den Alltag« von Omraam Mikhaël Aïvanhov, Kapitel 64.
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